Das Springkraut stammt aus dem westlichen Himalaya und wurde 1839 als Gartenpflanze nach England und von dort bald in viele europäische Länder gebracht. Zur großzügigen Ausbreitung haben vor allem Imker beigetragen, die das Kraut vielfach als Bienentrachtpflanze ausbrachten. Im Rahmen einer weltweiten Klimaveränderung erscheint eine weitere Ausbreitung wahrscheinlich, da die Art auf Temperaturerhöhung und auf die Zunahme des CO 2-Gehalts der Atmosphäre positiv reagiert. Indisches Springkraut wächst überwiegend an grundwasserfeuchten bis nassen Standorten entlang von Gewässern. Es liebt voll besonnte bis halbschattige Lagen. Bei uns sind meist Uferstaudengesellschaften, Feuchtwiesen und Grabenränder, sowie halbschattige Auenwälder betroffen. Eine Pflanze kann über 4000 Samen produzieren, welche aus der Kapsel bis zu sieben Meter weit ausgeschleudert werden. Unter Naturschutzgesichtspunkten liegt die Wirkung der auffälligen Dominanzbestände weniger in der Verdrängung anderer Arten, als in der Veränderung der Dominanzverhältnisse. Auch im dichten Springkrautbestand sind noch andere Arten vorhanden. Der Dominanzeffekt der einjährigen Art wird dadurch relativiert, dass sie bei Spätfrösten im Frühjahr eingeschränkt wird. Auf Tiere hat das Kraut vor allem eine positive Wirkung. Das reiche Necktarangebot macht es zu einer hochattraktiven Pflanze für Blütenbesucher. Das Verdrängungspotential des Ind. Springkraut wird vielfach überschätzt. Motive für eine Bekämpfung bietet eher der Biotopenschutz als der Artenschutz. In stark besiedelten Gebieten ist wohl kaum eine Ausrottung zu erreichen, so dass Bekämpfung hier zur regelmäßigen Landschaftspflege, zum Beispiel in FFH-Gebieten werden kann.
Maßnahmen:
Vorbeugend sollten Aussaaten durch Imker, außerhalb von Ortschaften grds. unterbleiben. Erste Bestände am Oberlauf von Gewässern sollten entfernt werden, um den Samentransport übers Fließgewässer zu verhindern. Auch im fließenden Gewässer verdriftete Sprossteile können zu ganzen Pflanzen heranwachsen. Die Samen haben eine hohe Keimrate (80%). Von der Keimung bis zur Blüte vergehen etwa 13 Wochen. Die Blütezeit hält etwa 12 Wochen an. Ziel muss es daher vor allem sein, die Samenbildung zu verhindern. Wesentlich für den Erfolg ist es deshalb, mit einer Maßnahme alle Pflanzen in der Fläche zu erreichen. Der beste Zeitpunkt ist beim Auftreten der ersten Blüten, also meist Ende Juli. Begrenzte Vorkommen an Fließgewässern können durch Ausreißen per Hand bekämpft werden, hierbei ist zu beachten, dass die Pflanzen mit Wurzel länger überleben und deshalb sorgfältig zu entsorgen sind. Da mit Nachwachsen von Pflanzen oder der Bewurzelung von Sprossen zu rechnen ist, muss nachkontrolliert werden. Auf großen befahrbaren Flächen, lässt sich mit dem Mulcher arbeiten. Die Entfernung und Entsorgung der Pflanzen von Hand ist allerdings zu bevorzugen, da man Insekten und Amphibien die Möglichkeit der rechtzeitigen Flucht gibt, oder sie bergen kann.
In Deutschland wurde der Japanische Staudenknöterich im 19. Jahrhundert als Zier- und Futterpflanze eingeführt. Der J.Sk. ist eine Staude, die Wuchshöhen von bis zu 3,5 Metern erreichen kann. Im
Herbst sterben die oberirdischen Teile ab, und im Frühjahr sprießen wieder neue, kräftige Triebe aus. Der Hauptspross ist unverzweigt und hohl. An der Basis kann ein Durchmesser von bis zu 6 cm
erreicht werden. Die Blätter sind eiförmig, ledrig und hart. Die Blütezeit liegt zwischen Juli und September. Die Vermehrung erfolgt sowohl generativ über Samen, als auch vegetativ über Rhizome
(Sprossausläufer). Ende März bis Anfang April beginnt das Schießen der oberirdischen Sprosse. In der Hauptwachstumsphase bis Ende Mai kommen Zuwachsraten von bis zu 10 cm pro Tag vor. Die Rhizome
überwuchern das Wurzelsystem der umgebenden Pflanzenwelt und sind in der Lage Asphalt zu sprengen. Der J.Sk. bildet ein geschlossenes Blätterdach, das einen starken Schattenwurf erzeugt. So
sterben krautige, heimische Pflanzen in kurzer Zeit wegen Lichtmangel ab. Er hat die Tendenz sich stark auszubreiten und die vorhandene Flora zu überwuchern. Ein wahrer Wald steht zwischen
Siedelsbrunn und der Kreidacher Höhe auf der linken Fahrbahnseite.
Maßnahmen:
Durch regelmäßiges Mähen, einmal monatlich in der Vegetationsphase, wird die Pflanze geschwächt, verkümmert und stellt im Laufe der Zeit ihr Wachstum ein. Soll das Mähen erfolgreich sein, muss es wirklich regelmäßige, monatlich über drei bis vier Jahre durchgeführt werden.
Das Ausgraben des Wurzelbereichs ist bei sehr kleinen Anfangsbeständen möglich, allerdings sehr mühsam. Selbst kleine Wurzelreste bewirken ein neues Wachstum. Das Schlegeln der Pflanze wird als sehr wirkungsvoll beschrieben. Die faserigen Abbruchstellen faulen ab, und die Fäulnis dringt bis tief in den Wurzelbereich vor. Das regelmäßige Beweiden durch Schafe oder Ziegen, die besonders gern die jungen Knöterichtriebe fressen, gilt als wirksamste Bekämpfungsart. Die Beweidung wird ganzjährig empfohlen, damit es nicht zur Bildung von großen, harten Haupttrieben kommt.
Der Jap. Staudenknöterich besitzt eine ungeheure Vitalität. Schnittgut sollte nicht auf dem Kompost landen, sondern verbrannt werden. Als invasiver Neophyt steht er auf der schwarzen Liste für gefährliche Problempflanzen, die sich zu undurchdringlichen Dickichten ausbreiten und die einheimische Flora und Fauna bedrohen.
Bitte melden sie unserem Streuobstwiesenteam auch schon kleine Anfangsbestände, besonders in der nähe von Fließgewässern, da diese die Samen verdriften.