Eigentlich sind die Streuobstwiesen anthropogene Savannen.
Durch großflächige Rodungen entstand Ackerland, heute ist es meist Dauergrünland. Diese Wiesenflächen umgeben im ländlichen Raum die Ortschaften und Weiler. Auf ihnen finden wir vorwiegend Obstbaumhochstämme mit weiträumigen Baumabständen und großen Kronen. Die Bäume erscheinen locker über die Landschaft verstreut, daher stammt der Begriff Streuobstwiese. Bei diesem Dauergrünland handelt es sich meist um Viehweiden, Mähwiesen oder Brachen. Die savannenartige Struktur bildet ein vielfältiges Mosaik von Kleinbiotopen, so dass die Streuobstwiesen zu den artenreichsten Lebensräumen in Mitteleuropa gehören. In den deutschen Mittelgebirgen sind sie das prägende Element der Kulturlandschaft neben den bewaldeten Flächen.